MaxiFamily Boulder Weekend 2024 (DE)
Mohammad Ali Hikmati (Bern) und Olha Pohoida (Zürich) schildern ihre persönlichen Erlebnisse, die sie am diesjährigen Boulder Weekend von ClimbAID Schweiz in Chironico gemacht haben.
Am Wochenende vom 14. bis 15. September fand im Tessin das alljährliche Boulder-Weekend von ClimbAID statt, das für viele der Teilnehmenden eine bereichernde und prägende Erfahrung darstellte. Menschen aus verschiedenen Regionen der Schweiz, darunter sowohl erfahrene Kletterbegeisterte als auch Neulinge, fanden sich zusammen, um die Schönheit von Chironico zu geniessen und ihre Kletterfähigkeiten am rauhen Granit zu testen.
Mohammad Ali Hikmati, der mit der MaxiFamily aus Bern angereist kam und zum ersten Mal draussen kletterte, berichtete von seiner Vorfreude und vom ersten Klettertag an den Felsblöcken von Chironico:
„Das Wochenende vom 14. und 15. September war für dieses Abenteuer rot in meinem Kalender markiert. Es war meine erste Erfahrung mit Outdoor-Klettern, und meine Vorfreude war gross. Der Verein stellte sämtliche Ausrüstung zur Verfügung; alles, was wir mitbringen mussten, waren unsere persönlichen Dinge. Am Samstagmorgen, dem 14. September, brach unsere achtköpfige Gruppe frühmorgens von Bern in Richtung Tessin auf. Nach etwa vier Stunden Fahrt erreichten wir schliesslich unser Ziel und schlossen uns den anderen Gruppen an, die aus verschiedenen Kantonen angereist waren. Nach einem kurzen Fußmarsch erreichten wir die Felsen, die unser Ziel waren. Bevor wir mit dem Klettern begannen, erläuterten uns die Trainer einige wichtige Regeln und Sicherheitsaspekte, die beim Klettern zu beachten sind. Der erste Tag war von relativ kaltem und windigem Wetter geprägt, doch die herzliche und freundliche Art sorgte für eine angenehme Atmosphäre. Wir verbrachten den Tag mit Klettern und genossen die Herausforderungen der Felsen bis zum Abend.”
In seinem Bericht hält Ali zum gemeinsamen Abend in einem Lagerhaus in Catto und zum zweiten Tag fest:
„Eine der Stärken und Schönheiten dieser Veranstaltung war die Arbeit in Gruppen. Jede Gruppe hatte spezifische Aufgaben, die sie effizient erledigte, sei es beim Kochen, Putzen oder anderen Tätigkeiten. Am Abend, als wir uns zum gemeinsamen Abendessen versammelten, lernten wir uns besser kennen, und die Atmosphäre wurde intimer. Trotz der Müdigkeit blieben wir lange wach, unterhielten uns, lachten, spielten Gruppenspiele und tanzten, sodass wir eine unvergessliche Nacht in unseren Erinnerungen festhielten.
Am zweiten Tag begrüsste uns die Sonne mit warmem Wetter, und wir kletterten erneut in der gleichen Region, jedoch an anderen Felsblöcken. Bis zum Nachmittag blieben wir dort und genossen die herrliche Umgebung. Gegen drei Uhr nachmittags verabschiedeten wir uns von unseren neuen Freunden und machten uns auf den Weg zurück, während wir die Schönheit des Tessins im Herzen trugen. Diese Veranstaltung war eine meiner informativsten und unvergesslichsten Reisen in der Schweiz. Sie hat nicht nur meine Kletterfähigkeiten, sondern auch meine Sprachkenntnisse verbessert.”
Olha Pohoida, die mit der Gruppe aus Zürich angereist war, schreibt in ihrem Bericht über ihre ganz persönlichen Erfahrungen:
“Für mich war dieses Kletterwochenende meine erste Erfahrung mit dem Klettern im Freien. Es war ein einzigartiges, unvergleichliches und unvergessliches Erlebnis! Jetzt kann ich es kaum erwarten, wieder draussen klettern zu gehen. Das Gefühl von rauem Stein unter den Fingern, die absolute Konzentration auf die eigenen Empfindungen, die Kontrolle über den eigenen Körper, jede Bewegung. Und auch die Unterstützung der Gemeinschaft, das Gefühl der Zugehörigkeit, eine freundliche, fröhliche und leichte Atmosphäre. Gleichgesinnte zu treffen, Menschen, die unabhängig von Alter, Herkunft, Bildung oder finanziellem Status eine Leidenschaft für das Klettern haben und ihre Ansichten über einen aktiven Wochenendspass teilen. Uns einte die Liebe zum Klettern in den Bergen.
Als Person mit einer erzwungenen Migrationsgeschichte war es für mich nicht einfach, mich an ein langfristiges Leben in einem anderen Land anzupassen. Dank des Boulderns und dieser Gemeinschaft konnte ich jedoch allmählich meinen mentalen Zustand wiederherstellen und mich in die Gesellschaft einbringen, in der ich jetzt lebe. Sport ist eines der besten Antidepressiva, ein Mittel, um aus einem melancholischen Zustand herauszukommen. Aber diese Gemeinschaft, diese Boulderparty, ist ein weiterer wichtiger Bestandteil, der mich zu diesem Sport hingezogen hat. Es spielt keine Rolle, ob man gross oder klein, stark oder schwach, flexibel oder eher statisch ist – jeder kann seinen eigenen Weg finden, den Fels zu überwinden, sein eigenes Projekt zu lösen.
Das Wochenende im Tessin war für beide Teilnehmenden Ali und Olha, ein bewegendes und bereicherndes Erlebnis. Während es für den einen eine sportliche Herausforderung darstellte, war es für alle eine Möglichkeit, sich selbst neu zu entdecken und in eine Gemeinschaft hineinzuwachsen, die sie unterstützt und inspiriert.
Text: Mohammad Ali Hikmati, Olha Pohoida und Beat Baggenstos
Photos: Mirjam Leutwiler, …
Video: Nataliia Linnyk
Climb With Us!
ClimbAID runs project in several Swiss cities and Lebanon.
Please get in touch with us by filling in the form below.